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Bilder, Ereignisse und Dokumente aus den zurückliegenden Jahren des Vereinsgeschehens
 
                               
   
      Jahreshauptversammlung 2005 des BV Mitteldeutsche Braunkohle
      Am 15. April fand die Jahreshauptversammlung des BV Mitteldeutsche
      Braunkohle statt. 77 Kameradinnen und Kameraden waren der Einladung
      gefolgt und ins Bürgerhaus nach Hohenmölsen gekommen. 
       
      Nach der Begrüßung durch den 1. Vorsitzenden Harald Maier zog der
      scheidende Geschäftsführer Klaus Wüstenberg Resümee über die Arbeit
      des Vorstandes und das Vereinsleben im Jahr 2004. Er informierte über die
      Entwicklung der Mitgliederzahl, die erfreulich ist, und stellte das
      Arbeitsprogramm für 2005 vor. 
       
      Für 2005 sind Exkursionen zu folgenden Zielen vorgesehen:
      
        - Tagebau Profen,
 
        - Tagebau Vereinigtes Schleenhain,
 
        - BV Rheinische Braunkohle,
 
        - Wasserkraftwerk Goldisthal
 
        - BV Bergakademie Freiberg.
 
       
      Außerdem kann der BV im Oktober die Kameraden des BV Lausitzer Braunkohle
      im mitteldeutschen Revier begrüßen. Das Arbeitsprogramm wird durch das
      traditionelle Sommerfest auf dem Hermannschacht in Zeitz, einen im
      September stattfindenden Wandertag und die Barbarafeier im Seehotel
      Zeulenroda abgrundet. 
       
      Der von Schatzmeisterin Bettina Schulz vorgestellte Kassenbericht 2004
      lieferte, was auch der Kassenprüfbericht zeigte, keinen Grund zur
      Beanstandung. Der Vorstand wurde einstimmig durch die Mitglieder
      entlastet. 
       
      
        
          
              
              Harald Maier (Mitte) dankt Klaus Wüstenberg und Dr. Angelika
              Diesener für deren langjährige erfogreiche Vorstandsarbeit. | 
            Nach 12-jähriger Tätigkeit stellten Klaus Wüstenberg und Dr.
              Angelika Diesener ihr Amt als Geschäftsführer bzw.
              Medienbeauftragte des BV zur Verfügung. Im Namen aller
              Kameradinnen und Kameraden des BV Mitteldeutsche Braunkohle dankte
              der 1. Vorsitzende Harald Maier den beiden für ihr engagiertes
              Wirken (Foto). 
               
              Im Anschluss daran wurden von der Versammlung der Geschäftsführer,
              der Schatzmeister und der Medienbeauftragte gewählt. Als Geschäftsführer
              wird nun Kamerad Rayk Bauer, als Schatzmeister  Kameradin
              Bettina Schulz und als Medienbeauftragte Kameradin Katja Kunath tätig
              sein. 
               
              In der abschließenden Diskussionsrunde hörten die anwesenden
              Mitglieder Beiträge zum Stand der Umsiedlung der Gemeinde
              Heuersdorf und zu den aktuellen Entwicklungen in den Unternehmen 
              MIBRAG mbH, ROMONTA GmbH sowie MUEG mbH.   | 
           
        
       
       
      
        Katja Kunath RDB
       
      
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      23.6.- 25.6.2005: Exkursion ins Rheinische Braunkohlenrevier
      Im Rahmen eines Betriebserfahrungsaustausches mit dem BV Rheinbraun, BG
      Inden, starteten 1 Kameradin und 25 Kameraden am 23. Juni 2005 vom
      Parkplatz der MIBRAG mbH in Theißen zu einer dreitägigen Erkundungsfahrt
      in das westliche Rheinische Braunkohlenrevier nach Inden/Weisweiler im
      Dreiländereck Deutschland - Belgien - Niederlande. 
       
      Unser neuer Geschäftsführer, Kamerad Rayk Bauer, dem wir nochmals für
      seine neuen Aufgaben im RDB viel Erfolg und alles Gute wünschen, hat uns
      während der Busfahrt auf den zeitlich straffen Ablauf unserer Exkursion
      eingestimmt. 
       
       
      Nach dem Empfang im Hotel „Vichter Landhaus" und herzlichen
      Willkommensgrüßen durch den 1. Vorsitzenden des Hauptvorstandes des RDB,
      Kam. Theo Schlösser, und den Kam. Horst Mitzkat und Kam. Albert Dingler,
      ging es zur Stadtbesichtigung nach Stolberg - eine Reise in die
      Vergangenheit. Unsere Stadtführerin, Frau Helma Preußel, stellte uns mit
      viel Liebe die Sehenswürdigkeiten und die Geschichte der Stadt vor. Die
      Stadt Stolberg im Tal der Vicht am Rande des Naturparks Hohes Venn blickt
      auf über 800 Jahre Geschichte zurück. Nicht ohne Stolz darf sie sich älteste
      Messingstadt der Welt nennen. Man differenzierte nicht nach gelbem Kupfer
      (Messinglegierung) und rotem Kupfer (Reinmetall), sondern nannte beides
      schlicht und einfach Kupfer. Hier liegt die Erklärung dafür, dass die
      Stolberger Messingproduzenten nicht als Messing-, sondern als
      Kupfermeister und ihre Betriebs- und Wohnanlagen als Kupferhöfe
      bezeichnet wurden. Bodenschätze, wie erzhaltiges Gestein (Galmei),
      Kalkstein, Steinkohle, waldreiche Täler, das Wasser der Vicht und anderer
      kleiner Bäche haben Stolberg vor Jahrhunderten zu einem bedeutenden
      Industriestandort gemacht. Im 17. und 18. Jahrhundert erlebte das damals
      weltberühmte Messinggewerbe im Stolberger Raum seine Blütezeit. Die
      stetige Entwicklung der Kupferstadt Stolberg zeigt sich deutlich an den
      Bevölkerungszahlen. Die 1816 bei der Gründung des Kreises 2.583
      Einwohner zählende Stadt ist mit 60.000 Einwohnern heute die bevölkerungsreichste
      Stadt des Kreises Aachen. 
       
      Zu Beginn des 2. Tages unserer Exkursion wurden wir in der Ausbildungsstätte
      vom Bereichsleiter Tagebau Inden, Herrn Arthur Oster, herzlich empfangen
      und mit den allgemeinen Aufgaben und Entwicklungen der RWE AG bekannt
      gemacht. Herr Oster brachte zunächst zum Ausdruck, dass er nach 1990 die
      Entwicklung in den Lausitzer und Mitteldeutschen Braunkohlerevieren mit
      großem Interesse verfolgt hat. Es ist positiv zu sehen, dass sich diese
      Reviere mit ihren modernsten Kraftwerken wieder stabilisiert haben. Dabei
      hob er besonders die erfreuliche Entwicklung der Bezirksvereine der
      Lausitzer und Mitteldeutschen Braunkohle sowie der Bergakademie Freiberg
      mit insgesamt ca. 500 Mitgliedern hervor. Im Anschluss stellten er und
      Kam. Schlösser detailliert den Verbund Tagebau Inden - Kraftwerk
      Weisweiler, sowie das Projekt der Inde-Verlegung vor. 
       
      Die RWE Power AG zählt nach dem Zusammenschluss von Braunkohlegewinnung
      und -verstromung mit 18.000 Beschäftigten, davon rd. 800 Lehrlinge, zu
      den größten und leistungsstärksten europäischen Energieversorgern. Im
      Jahr 2004 wurden aus den 3 Tagebauen Garzweiler, Hambach und Inden 100,3
      Mio Tonnen Braunkohle gefördert, das entspricht 55,2 % Anteil an der
      Gesamtförderung in Deutschland. Rund 90 % der Braunkohle werden zur
      Stromerzeugung in den tagebaunahen Kraftwerken des Unternehmens
      eingesetzt. Von den 55 Milliarden Tonnen Braunkohle, die im Rheinischen
      Revier geologisch erkundet sind, können aus derzeitiger Sicht rund 35
      Milliarden wirtschaftlich gewonnen werden. Bei der heutigen Förderkapazität
      steht die Braunkohle somit noch lange als sicherer Primärenergieträger
      zur Verfügung. 
       
      Der Tagebau Inden erstreckt sich zwischen der Gemeinde Aldenhoven und der
      Autobahn A 44 (Düsseldorf-Aachen) im Norden und der Autobahn A 4 (Köln-Aachen)
      im Süden. Der Tagebau stellt als Inselbetrieb ausschließlich die
      Versorgung des Kraftwerkes Weisweiler sicher; zu vergleichen in
      Mitteldeutschland mit dem Verbund Tagebau Vereinigtes Schleenhain und
      Kraftwerk Lippendorf. Im Tagebau Inden lagern Kohlevorräte von 720
      Millionen Tonnen. Sie sichern bei einer Jahresförderung von 20 bis 30
      Millionen Tonnen die Versorgung des Kraftwerkes Weisweiler bis zum Jahr
      2030. Im Tagebau kommen 3 Schaufelradbagger im Abraum und 1
      Schaufelradbagger zur Kohlegewinnung sowie 4 Absetzer auf der Kippenseite
      zum Einsatz. Das Verhältnis Abraum zur Kohle beträgt 3,5:1. Das
      Kraftwerk Weisweiler ist auf die Kohlequalitäten des Tagebaus abgestimmt
      und kann über zwei Bunkeranlagen direkt beliefert werden. Schwierigkeiten
      können auftreten durch den erhöhten Holzanteil im Kohleflöz. Hier
      erfolgt eine selektive Aussortierung an der Brecheranlage im Kraftwerk. 
       
      Zur planmäßigen technologischen Weiterentwicklung des Tagebau Inden
      musste die 44 km lange Inde nördlich von Lamersdorf ihr altes Flussbett
      verlassen und verlegt werden. Südlich von Kirchberg erreicht die Inde
      wieder ihr altes Bett und fließt weiter in die Rur. Seit Frühjahr 2005
      sind die Arbeiten abgeschlossen. 
       
      Nach den interessanten Einführungsvorträgen befuhren wir mit dem
      Mannschaftswagen den Tagebau. Dabei ist von der Rasensohle bis auf das
      Liegende der Grube ein Höhenunterschied von 180 Metern zu überwinden.
      Hier besichtigten wir den Schaufelradbagger Nr. 281 mit seinem
      Schaufelraddurchmesser von 16,5 Meter. Da in der Kohle nur ein Gerät
      arbeitet und bei Störungen das Kraftwerk vom Lagerplatz des Tagebaus und
      den beiden eigenen Grabenbunkern des Kraftwerkes noch ca. 4 Tage versorgt
      werden kann, muss bei längeren Reparaturen aushilfsweise ein Abraumgerät
      in den Kohleschnitt gefahren werden (Transportzeit ca. 4 Schichten). Während
      das Kraftwerk Weisweiler täglich 60- 65.000 t Kohle verbraucht, ist der
      Bagger in der Lage rd. 100.000 t Kohle am Tag zu fördern. 
        
      Unser nächstes Ziel war die Befahrung bzw. Begehung der verlegten Inde -
      eine ingenieurtechnische Meisterleistung. Unterhalb der Tagebaukante mäandriert
      der Fluss auf wieder verkipptem Gelände auf einer Länge von 12 km frei
      durch eine neue 70 bis 300 Meter breite Aue. Besonders kompliziert und
      aufwändig gestalteten sich die Verdichtungsarbeiten beim Einbringen des
      Bodenmaterials. Insgesamt mussten 20 Millionen m3 Erdreich bewegt werden. 
      ZurZeit der Befahrung betrug die Fließmenge ca. 0,6 m³/s. Bei Hochwasser
      können mit Inbetriebnahme der Absperrbauwerke Abflussmengen von 18-20
      m3/s aufgenommen werden. Im Laufe der Zeit werden sich durch die
      unbegrenzten Wechselbeziehungen zwischen der wassernahen Fauna und Flora
      sowie des Ödlandes eine Vielzahl von Arten ansiedeln. Das Herz jedes
      naturverbundenen Menschen schlägt beim Anblick dieses gelungenen Neben-
      und Miteinander von Bergbau und Natur höher. 
       
      Zu Beginn der Befahrung im Kraftwerk Weisweiler erhielten wir von Frau
      Schramm (Öffentlichkeitsarbeit) einen ersten allgemeinen Überblick. Die
      Geschichte des Kraftwerkes begann in den Nachkriegsjahren.  
      Wegen der wachsenden Stromnachfrage beschloss das damalige Rheinisch Westfälische
      Elektrizitätswerk den Bau eines neuen Kraftwerkes nahe dem Tagebau
      Zukunft in Weisweiler. Im Jahr 1955 wurden die ersten Blockanlagen in
      Betrieb genommen. Heute beträgt die installierte Leistung des Kraftwerkes
      2.248 MW und erreicht damit jährlich eine Stromerzeugung von 18 Mrd. kWh.
      Dazu kommt Fernwärme für Großkunden, wie die Stadt Aachen, das
      Forschungszentrum Jülich, den Umsiedlungsstandort Inden/Altdorf sowie
      Industrie- und Gewerbeparks der Umgebung. Von 1985 bis 1988 wurde die
      Rauchgasentschwefelungsanlage - bestehend aus sieben Wäschern - für die
      gesamte Kraftwerksleistung installiert. Die SO2-Emissionen konnten
      daraufhin in den nächsten Jahren um über 95% gesenkt werden. 
       
      In unmittelbarer Nachbarschaft befindet sich die Müllverbrennungsanlage
      Weisweiler. Sie zählt zu den modernsten Anlagen in Deutschland. Jährlich
      können hier ca. 360.000 Tonnen Restmüll verbrannt werden, die eine
      Entsorgungssicherheit für mehr als 850.000 Menschen und hunderte
      Gewerbebetriebe gewährleisten. Die daraus betriebene Turbine erzeugt 36
      MW elektrische Leistung. Mit dieser Strommenge können 50.000 Haushalte
      versorgt werden. 
       
      Im Anschluss erläuterte uns Herr Volker Diewald (Mech. Anlagentechnik)
      das Projekt „Vorschaltgasturbine", die im 2. Halbjahr 2006 in
      Betrieb gehen wird. Damit wird eine Erhöhung des Gesamtwirkungsgrades der
      verbundenen Anlagen auf 40 % (zur Zeit 36 %) und eine Kapazitätserhöhung
      für Spitzen- und Mittellastsegmente erreicht werden. 
       
      Anschließend erfolgte die Befahrung des Kraftwerkes Weisweiler, beginnend
      in der Bekohlungsanlage, vorbei an den Trafo-Stationen, der
      Rauchgasentschwefelungsanlage bis hinauf zum Kesselhaus in Höhe +120 m
      mit herrlichem Ausblick auf den Ort Weisweiler. Den beeindruckenden
      Abschluss unserer Begehung bildete das langgezogene Maschinenhaus mit
      seinen Turbinen und Generatoren (bis 600 MW-Blöcke) aus mehreren
      technischen Generationen. 
       
      Nach kurzer Verabschiedung ging die Fahrt zurück ins Vorfeld des Tagebaus
      Inden zur Besichtigung einer archäologischen Grabung. Herr Dr. Bernd Päffgen
      vom Amt für Bodendenkmalpflege in Bonn stellte uns die freigelegten
      Umrisse einer römischen „Villa rustica" vor und versetzte uns mit
      seinen überzeugenden Schilderungen in das Jahr 200 u.Z. zurück. Lobend
      äußerte er sich über die Zusammenarbeit mit dem Tagebau Inden und den
      dortigen Mitarbeitern, die seine Untersuchungen schätzen und in allen
      Belangen unterstützen. 
       
      Der ereignisreiche Befahrungstag endete mit einem Kameradschaftsabend bei
      angeregten Diskussionen mit den Kameraden der BG Inden bzw. Hambach im
      betriebseigenen „Haus Barbara". Gemeinsamer Tenor des Abends:
      Energie aus heimischer Braunkohle hat Zukunft und gewinnt immer mehr an
      Bedeutung im Energiemix. 
       
      Am Heimreisetag, dem 25.06., erfolgte noch ein Abstecher nach Aachen.
      Unser persönlicher Stadtführer war mit hervorragenden Kenntnissen und
      großem Einfühlungsvermögen Kam. Theo Schlösser. Im 8. Jahrhundert
      errichtete Karl der Große hier seine berühmte Pfalz und machte Aachen
      zum Mittelpunkt seines abendländischen Kaiserreiches. Der aufblühenden
      Siedlung von Handwerkern und Händlern verlieh Kaiser Friedrich Barbarossa
      im Jahre 1166 das Stadtrecht. Nach dem großen Stadtbrand von 1656, bei
      dem 80 % der Wohnhäuser zerstört wurden, legten die Aachener Stadtväter
      ihren Schwerpunkt auf die Errichtung einer modernen Bade- und
      Kongressstadt. Das Wasser aus 18 Quellvorbrüchen mit einer Höchsttemperatur
      von 73,4° C, einst Voraussetzung für die Entwicklung der westlichsten
      Großstadt der Bundesrepublik, ist auch heute noch wichtige
      wirtschaftliche Grundlage. 
       
      Die abschließenden Dankesworte im Namen aller Teilnehmer durch unseren 1.
      Vorsitzenden Harald Maier und den Geschäftsführer Rayk Bauer gingen
      nochmals an alle Beteiligten der BG Inden bzw. Hambach, insbesondere an
      Albert Dingler und Horst Mitzkat, nicht zuletzt aber persönlich an Theo
      Schlösser, der uns an allen Tagen begleitete und uns somit einen
      abwechslungsreichen Aufenthalt im Rheinischen Braunkohlerevier ermöglichte. 
      
        Armin Drose RDB
       
       
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              2005: Traditionelles Sommerfest auf dem Hermannschacht in
              Zeitz 
              Das Sommerfest der Mitglieder des BV ist längst zum lokalen
              Ereignis etabliert und zieht nicht nur Vereinsmitglieder an, so
              dass die Mitteldeutsche Zeitung alljährlich in Wort und Bild
              berichtet, wie untenstehend zu sehen ist. 
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      August 2005: Exkursion zum BV Bergakademie Freiberg      
      Ein Besuch der Universitätsstadt Freiberg ist immer eine gute
      Gelegenheit, auf den vielfältigen Spuren der Vergangenheit zu wandeln.
      Einerseits kann man hier in die fast 840 Jahre alte Geschichte des
      Freiberger Silber- und Erzbergbaus eintauchen. Andererseits ist eine
      Exkursion dorthin für viele unserer Kameraden eine Möglichkeit, an den
      ehemaligen Studienort zurückzukehren. 
        
      Am 19. August 2005 war es wieder soweit. Eine 30-Mann-starke Gruppe fuhr
      nach Freiberg, um gemeinsam mit drei Kameraden des BV Bergakademie
      Freiberg sowie Herrn Dieter Schräber interessante Zeugen der bergmännischen
      Wassernutzung zu erwandern. Das Wetter war ausgezeichnet. Wir hatten, wie
      Dr. Wiesner das in seiner Begrüßung formulierte, genau „das
      Hochdruckgebiet zwischen zwei Tiefdruckgebieten erwischt“. Dieter Schräber
      berichtete eingangs, dass die Freiberger Bergleute in der zweiten Hälfte
      des 16. Jahrhunderts mit dem Bau eines weit verzweigten
      wasserwirtschaftlichen Systems aus Kunstgräben, Röschen und Teichen
      begannen. Mit Hilfe dieses Systems sollte Wasser aus weiter abgelegenen
      Gebieten herbeigeführt werden, da das Freiberger Berg- und Hüttenwesen
      seine zweite Blüte erlebte und das Wasser des Münzbaches zum Betrieb der
      technischen Anlagen nicht mehr ausreichte. 
       
      Unsere 3-stündige Wandertour durch das weitgehend waldfreie Gebiet um Zug
      startete am Konstantinschacht, dem 1922 fertig gestellten Oberwerk des
      ersten Kavernenkraftwerkes der Welt und dem dazugehörigen
      Konstantinteich. Wir folgten dem Lauf des 4805 Meter langen Hohe Birke
      Kunstgrabens.  
      Auch heute noch spielt der 1590 für die Zwecke des Bergbaus fertig
      gestellte Kunstgraben eine wichtige Rolle. Er wird zur Versorgung
      Freiberger Industriebetriebe mit Brauchwasser sowie zur Stützung der
      Trinkwasserversorgung der Räume Chemnitz und Dresden genutzt. 
       
      Weiter ging es auf der in Nord-Südrichtung verlaufenden Kohlenstraße zum
      Huthaus der Hohe Birke Fundgrube und einem der schönsten noch erhaltenen
      Huthäuser, dem der Prophet Daniel Fundgrube. Am Kannengießerweg blieb
      Zeit für einen Blick auf die vermutlich Ende des 15./ Anfang des 16.
      Jahrhunderts errichtete bergmännische Kultstätte der hölzernen „Drei
      Kreuze“. Spannenden Legenden lauschend zogen wir zum Drei Brüder
      Schacht, der zu Beginn des 20. Jahrhunderts eine besondere Bedeutung
      erlangte. Da im Jahre 1912 per Gesetz auch die Ableitung von Wasser zu
      nicht bergbaulichen Zwecken gestattet wurde, ging 1914 an dieser Stelle
      das erste Kavernenkraftwerk der Welt in Betrieb. Am Drei Brüder Schacht
      wurde das Unterwerk des Kavernenkraftwerkes errichtet, das in 272 Metern
      Teufe mit vier Turbinen á 0,6 MW ausgestattet war.  
       
      Zum Abschluss der Exkursion fuhren wir zur Freiberger Brauhaus AG, wo der
      Tag mit einer Brauhausführung inklusive zünftiger Stärkung ausklang.
      Eine Gelegenheit, die viele nutzten, um mit den Kameraden Dr. Wiesner,
      Prof. Walde und Dr. Gassner über alte Studienzeiten und neueste
      Entwicklungen an der TU Bergakademie Freiberg zu diskutieren. Der BV
      Mitteldeutsche Braunkohle bedankt sich an dieser Stelle noch einmal bei
      den Kameraden des BV Bergakademie Freiberg für die erlebnisreichen
      Stunden. 
       
      
        Katja Kunath RDB 
       
       
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      Stippvisite beim BV Mitteldeutsche Braunkohle
      Für den 27. August 2005 hatten sich beim BV Mitteldeutsche Braunkohle Gäste
      angemeldet. Eine 24-Personen-große Gruppe der BG Salzgitter war nach
      Leipzig gekommen, um sich unter anderem über den mitteldeutschen
      Braunkohlenbergbau zu informieren. Gegen 9.00 Uhr traf die Gruppe am
      Tagebau Vereinigtes Schleenhain ein, wo sie von unse-rem Geschäftsführer
      Rayk Bauer begrüßt wurde. Zunächst stellte Kamerad Bauer in einem
      kurzen Einführungsvortrag die Entwicklung und die derzeitigen Standorte
      der MIBRAG mbH vor. Dann befuhr er mit den Gästen das Abbaufeld
      Schleenhain, wobei der Innenkippenaus-sichtspunkt, der Massenverteiler,
      der Hilfsgerätestützpunkt sowie wiedernutzbargemachte und zwischenbegrünte
      Flächen wichtige Stationen darstellten. Auf der Verbindungsstraße
      zwischen den Tagesanlagen und Regis-Breitingen, Ortsteil Heuersdorf,
      wurde die Gruppe Zeuge eines ganz besonderen Schauspiels: Bei strahlendem
      Sonnenschein wurde der 300 m hohe Kraftwerksschornstein des
      Altbaukraftwerkes Lippendorf gesprengt. Im Anschluss daran blickten die Gäste
      vom Aussichtspunkt an der B176 auf die Gewinnung und Verkippung des
      Tagebaues Vereinigtes Schleenhain. Der Kohlemisch- und -stapelplatz sowie
      die durch die MUEG mbH betriebene Reststoffverwertungsanlage im Abbaufeld
      Peres waren die letzten Befahrungspunkte vor dem Mittagessen in der
      Profener "Eiche". Frisch gestärkt trafen die Kameraden um etwa
      14:30 Uhr an der ehemaligen Brikettfabrik Herrmannschacht in Zeitz ein.
      Unter der souveränen Führung durch den MUT-Geschäftsführer Andreas
      Ohse ging es durch den 2003/ 2004 gepflanzten Braunkohlenwald, die in
      ihrer Art einmalige Ofensammlung und durch die Brikettfabrik selbst. Mit
      Bergbier bei Fettbemme und Gurke endete die Stippvisite der Niedersachsen
      beim BV Mitteldeutsche Braunkohle.  
      Katja Kunath/ Rayk Bauer
      
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      Der Heiligen Barbara zu Ehren - Barbarafeier des Bezirksvereins
      Für den 10. Dezember 2005 hatte der Bezirksverein Mitteldeutsche
      Braunkohle zur Barbarafeier ins Seehotel nach Zeulenroda eingeladen. Etwa
      180 Personen waren der Einladung gefolgt, darunter auch Gäste aus dem
      Hauptvorstand des RDB, der MIBRAG-, ROMONTA- und MUEG-Geschäftsführung  
      und aus den Bezirksvereinen TU Bergakademie Freiberg sowie Rheinische
      Braunkohle. 
       
      Den traditionellen Abend zu Ehren der Heiligen Barbara eröffnete der 1.
      Vorsitzende des Bezirksvereins, Harald Maier. Bruce P. de Marcus, Günter
      Stieberitz sowie Prof. Klaus-Dieter Bilkenroth stellten den Gästen die
      Revierberichte der MIBRAG, der Romonta sowie der LMBV vor. 
       
      Im Anschluss daran wurden die Kameraden Bettina Schulz, Lothar Becher und
      Randolf Kahle mit einem Ehrenhäckel für Ihre 35-jährige Bergbautätigkeit 
      geehrt (Foto). Nach der Stärkung am reichhaltigen Buffet konnte je nach
      Lust und Laune bis weit über den Schichtwechsel hinaus das Tanzbein
      geschwungen oder einfach nur das gesellige Beisammensein genossen werden. 
       
      Die Feierlichkeiten hatten bereits einen Tag früher begonnen. Am Vorabend
      trafen sich einige Kameraden zum Bowlingturnier. Und am 10. Dezember
      nutzen viele der früher angereisten Gäste den niederschlagsfreien
      Nachmittag, um sich auf eine geführte Wanderung in der Nähe der 1975
      gebauten Trinkwassertalsperre zu begeben. 
       
      Katja Kunath RDB  
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