RING DEUTSCHER BERGINGENIEURE e. V.  -  Bezirksverein Mitteldeutsche Braunkohle
 
 

 

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    Bilder, Ereignisse und Dokumente aus den zurückliegenden Jahren des Vereinsgeschehens


     2010 

    Jahres-
    haupt-
    versammlung
    Exkursion nach Teutschen-
    thal
    Exkursion nach Zielitz Vorstands-
    mitglied Herbert Wiesner zu Gast beim BV
    Exkursion ins Lausitzer Revier Delegierten-
    tag in Essen
    Sommerfest auf dem Hermann-
    schacht
    Kameraden der Rheinischen Braunkohle zu Besuch Exkursion ins Hessische Kalirevier Fahrt zur Arche Nebra Kameraden der BG Hannover zu Besuch Besuch aus Helmstedt Befahrung des Tagebaues Schleenhain Barbarafeier auf der Hohen Reuth

    Jahreshauptversammlung des BV 

    Am 16.04.2010 fand die diesjährige Jahreshauptversammlung des Bezirksvereins Mitteldeutsche Braunkohle an nun schon traditioneller Stätte im Bürgerhaus Hohenmölsen statt. Auf der Grundlage der vorgelegten Rechenschaftsberichte des Geschäftsführers und der Schatzmeisterin sowie des Kassenprüfberichtes wurde dem Vorstand einstimmig Entlastung erteilt. Im Rahmen der turnusmäßig anstehenden Wahl verzichtete unser bisheriger 1. Vorsitzender, Kam. Harald Maier, auf eine Kandidatur für eine weitere Amtsperiode. Dem Wahlvorschlag des Vorstandes folgend, wurde Kam. Dr. Stephan Uhlemann, Abteilungsdirektor Technische Dienste der MIBRAG mbH, einstimmig zum neuen 1. Vorsitzenden gewählt. Des Weiteren bat unser bisheriger 2. Vorsitzender, Kam. Horst Schmidt, Technischer Geschäftsführer der MIBRAG mbH, um eine vorzeitige Entbindung von seiner Wahlfunktion. Die Anwesenden entsprachen diesem Wunsch und wählten auf Vorschlag des Vorstandes einstimmig Kam. Wolfgang Karmann, Mitteldeutsche Umwelt- und Entsorgungsgesellschaft mbH, als neues Vorstandsmitglied. Vorstand und Anwesende dankten den bisherigen Vorstandsmitgliedern ganz herzlich für ihr hohes Engagement zum Wohle des RDB und des BV und wünschten den neu gewählten Vorstandsmitgliedern viel Erfolg in ihrer Tätigkeit.
    Im anschließenden Vortrag informierte Kamerad Hans-Jürgen Hugon, Leiter Maschinentechnik im Bereich Technische Dienste der MIBRAG mbH, ausführlich über „Maßnahmen zur Reduzierung der Lärmemissionen im praktischen Tagebaubetrieb“.

    Rayk Bauer, Geschäftsführer
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    Befahrung des Versatzbergwerkes Teutschenthal der GTS Grube Teutschenthal Sicherungs GmbH & Co. KG am 21. bzw. 28. April 2010

     Nachdem wir bereits im Herbst 2008 die Möglichkeit hatten, die übertägigen Betriebsanlagen zu befahren, konnten wir im April dieses Jahres die Grubenfahrt im Versatzbergwerk Teutschenthal der GTS Grube Teutschenthal Sicherungs GmbH & Co. KG unter der Leitung des Grubenbetriebsführers, Herrn Matthias Schmidt, realisieren.

     75 Jahre, von 1907 bis 1982, wurden auf „Krügershall“, dem späteren Kaliwerk Teutschenthal, nur wenige Kilometer westlich von Halle/Saale im Bundesland Sachsen-Anhalt gelegen, Kalisalze, überwiegend zur Düngemittelproduktion, abgebaut. Parallel dazu erfolgte ab Mitte der 1960er Jahre die Solung von Steinsalz zur Speise- und Industriesalzproduktion. Nachdem das Kaliwerk Zielitz, nördlich von Magdeburg, seine volle Förderkapazität erreicht hatte, wurde die Kaliproduktion in Teutschenthal eingestellt. Es verblieb ein ausgedehntes Grubenfeld mit rund 12 Mill. m³ offenem Hohlraum. Auf Grund des zum Abbau gekommenen Carnallitits war a priori keine Dauerstandsicherheit der  Pfeiler gegeben. Drei Gebirgsschläge in den Jahren 1916, 1940 (bei dem 42 Kumpel tödlich verunglückten) und 1996 untermauerten eindringlich das Erfordernis von Versatzmaßnahmen.

     Nachdem die GTS im Jahr 1992 das Bergwerkseigentum erworben hatte, begann sie im Jahr 1994 mit dem Umbau der Schachtanlage zu einem modernen Versatzbergwerk. Schon im Jahr 1995 konnte der Versatzbetrieb zur sicheren Verwahrung der in einer Teufe von rund 700 m auf einer Grundfläche von 14 km² ausgedehnten Hohlräume aufgenommen werden. Damit ist die Möglichkeit gegeben, über einen Einlagerungszeitraum von ca. 25 Jahren industrielle Abfälle mit Gefährdungspotenzial bei gleichzeitiger Abtrennung von der Biosphäre als Versatzmaterial langzeitsicher zu verwerten. Die Anlagentechnik ermöglicht das Aufbereiten und Einbringen sowohl fester als auch pumpbarer, bergbaueigener und bergbaufremder Abfallstoffe. Jährlich können ca. 150.000 t als Versatzmaterial verwertet werden. Diese werden entweder im Direktversatz geschüttet, in Big Bags oder als zu Versatzbaustoffen konditionierte Mischprodukte bzw. Dickstoff-Suspensionen eingebracht. Im Ergebnis kann ein Verfüllungsgrad von nahezu 100 % bei relativ geringer Restkonvergenz erreicht werden. Alle Versatztechnologien einschließlich der zugehörigen technischen Infrastruktur stellte uns Herr Schmidt während der Befahrung ausführlich vor. Mit vielen neuen und hochinteressanten Eindrücken zur stofflichen Nutzungskette Rohstoff – Material – Reststoff, den besten Wünschen für einen weiterhin erfolgreichen Sanierungsverlauf und einem herzlichen Glückauf verabschiedeten wir uns von der Grube Teutschenthal.

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    Betriebserfahrungsaustausch beim BV Zielitz vom 11. bis 12. Mai 2010

     Nachdem uns die Wirtschaftskrise im Herbst 2009 einen Strich durch die Planung gemacht hatte, sprich: die Kameraden des BV Zielitz den vereinbarten Betriebserfahrungsaustausch absagen mussten, konnten wir diesen am 11./12. Mai dieses Jahres nachholen. Das Programm sah folgende Stationen vor: Technikmuseum Magdeburg, Bergwerk Zielitz der K+S Kali GmbH (Grubenfahrt, Aufbereitungsanlagen, Rückstandshalde) sowie Wasserstraßenkreuz / Schiffshebewerk Magdeburg-Rothensee. Beide Magdeburger Stationen sind Besztandteil der 17 Objekte umfassenden Regionalroute Sachsen-Anhalt. Die Mitteldeutsche Innovationsregion” der Europäischen Route der Industriekultur. Mit den entsprechenden Vorabinformationen ausgerüstet, traten 17 Kameraden die Tour in Richtung Sachsen-Anhalts Landeshauptstadt an.

    Das Technikmuseum Magdeburg bietet einen umfassenden Überblick über die technikhistorische Bedeutung Magdeburgs und seines Umlandes, welche, auf eine lange gewerbliche und industrielle Blütezeit zurückblicken können. Ab 1871 produzierte hier ursprünglich das Gruson-Werk für die Eisenbahn und das Militär, ehe sich das Werk ab 1893 als Krupp-Gruson-Werk zu einem wichtigen Standort der deutschen Rüstungsindustrie entwickelte. Dies war auch die Ursache für das großflächige Bombardement 1945 und die damit verbundene Zerstörung der Stadt Magdeburg zum Ende des Zweiten Weltkrieges. Nach dem Wiederaufbau und der Umbenennung in das Schwermaschinenbau-Kombinat „ernst Thälmann“ (SKET) im Jahr 1951 entwickelte sich hier das Zentrum des Schwermaschinenbaus der ehemaligen DDR. Im Jahr 1993 endete die Produktionsgeschichte, die ab 1995 mit der Eröffnung des Schaudepots museal präsentiert wird. Während der sehr engagierten Führung durch ehemalige SKET-Mitarbeiter und jetzige Mitglieder des „Vereins zur Förderung eines Technikmuseums in der Landeshauptstadt Magdeburg e.V.“ wurden uns die Schwerpunkte der industriellen Entwicklung, des Handwerks, der Verkehrstechnik sowie der Landwirtschaft erläutert. Unser Tipp: Ein unbedingt sehens- und empfehlenswertes Ziel für einen Vor- oder Nachmittag.

     Hauptziel der Fachexkursion war das Kaliwerk Zielitz der K+S KALI GmbH. Hier wurden wir vom Geschäftsführer des BV Zielitz, Kam. Werner Soutschek, herzlich begrüßt. In einer einführenden Präsentation wurden wir zunächst über die aktuelle Situation des Werkes, seine Entwicklung und Perspektive sowie die bergbaulichen Prozesse informiert.

     Das Werk fördert seit 1973 aus einer ergiebigen Lagerstätte mit einem hohen Wertstoffanteil an Kaliumchlorid (KCl; Sylvin) sowie einer großen Mächtigkeit, der Scholle von Calvörde, welche noch über Vorräte für mehrere Jahrzehnte verfügt, aus Teufen bis derzeit maximal 1250 m unter Rasensohle. Gewinnungsziel ist der Ronnenbergsylvinit mit einer durchschnittlichen Mächtigkeit von 5,5 m und einem K2O-Gehalt im Rohsalz von bis zu 13,3 %. Die installierte Gewinnungs- und Fördertechnik ermöglicht eine jährliche Leistung von 12 Mio. t Rohsalz bzw. 41000 t/d. Der Anteil des Werkes Zielitz an der Gesamtförderung der K+S KALI GmbH betrug im Jahr 2007 37,8 %. Zentrales Anliegen ist dabei eine nachhaltige Produktion durch optimale Nutzung der Ressourcen sowie eine Vermeidung bzw. Minimierung von Abfällen. Das Bergwerk ist über 4 Schächte, von denen 2 ausschließlich der Bewetterung dienen, erschlossen. Das Grubengebäude erstreckt sich derzeit über 19 km von SO nach NW bzw. 5,5 km von SW nach NO. Als Abbauverfahren kommt der Kurzpfeiler-Örterbau zum Einsatz, bei welchem Strecken und Abbaue so aufgefahren werden, dass quadratische Festen stehen bleiben, welche die hangenden Gebirgsschichten tragen. Während der anschließenden Befahrung in ca. 1100 m Teufe bei Umgebungstemperaturen von über 30° C konnten wir den gesamten Abbauzyklus vom Bohren der Großbohrlöcher und der Sprengbohrlöcher, dem Laden und Transportieren des gesprengten Haufwerkes sowie dem Berauben und Ankern der Firste in Augenschein nehmen. Der dabei unvermeidlich entstehende Durst wurde während eines angeregten Kameradschaftsabends, an dem auch der BV-Vorsitzende, Kam. Ulf Hölzl, teilnahm, im Hotel „Auerbachs Mühle” in Wolmirstedt gelöscht.

     Der zweite Tag begann mit der Befahrung der 120 m hohen Rückstandshalde 2 („Kalimandscharo“), welche damit die höchste Erhebung zwischen Magdeburg und der Ostsee bildet. Der Anteil des Steinsalzes (NaCl) im Rohsalz beträgt ca. 74 %. Beeindruckt von den Dimensionen und der geotechnischen Beherrschung der Halde befuhren wir anschließend den Fabrikbetrieb, in welchem mittels Heißlöse- bzw. Kristallisationsverfahren sowie Flotation die Wertstoffe aus dem Rohsalz extrahiert und zu hochwertigen Düngemitteln bzw. Produkten für industrielle Anwendungen veredelt werden. Seit dem Jahr 2009 wird hochreines KCl in Lebensmittelqualität für die Anwendungsbereiche Gesundheitsvorsorge und Ernährung produziert.

     Als letzten Programmpunkt befuhren wir gemeinsam mit Kam. Soutschek das historische Schiffshebewerk Rothensee sowie die Sparschleuse Rothensee und die Mittellandkanalbrücke über die Elbe (Teile des Wasserstraßenkreuzes Magdeburg als Schwerpunkt des Verkehrsprojektes Deutsche Einheit Nr. 17). Im Infozentrum erhielten wir anhand sehr detaillierter Modelle einen ersten Überblick über die seit dem Jahr 1877 verfolgte Vision einer vom Wasserstand der Elbe unabhängigen Schifffahrtsverbindung Hannover – Magdeburg – Berlin, welche am 10. Oktober 2003 mit der Verkehrsfreigabe des Wasserstraßenkreuzes Magdeburg Realität wurde. Bauherr im Auftrag des Bundes war das Wasserstraßen-Neubauamt Magdeburg, welches auch für die Unterhaltung zuständig ist. Während der anschließenden Befahrung konnten wir uns von den Dimensionen der Bauwerke überzeugen. Insbesondere das Kernstück, die mit 918 m längste Kanalbrücke der Welt (davon 690 m Vorlandbrücke und 228 m Strombrücke) hinterließ einen überwältigenden Eindruck, besonders wenn man unter den den auf 4 Strompfeilern ruhenden 10000 t Stahl der Strombrücke steht.

     Den Kameraden des BV Zielitz sei an dieser Stelle nochmals für einen gelungenen Betriebserfahrungsaustausch herzlich gedankt.

    Fotos: Rayk Bauer: (1) K+S, Bergwerk Zielitz, Aufbereitung;  (2) Magdeburg, Wasserstraßenkreuz, Kanalbrücke Mittellandkanal

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    Abschiedsbesuch von Kam. Dr. Herbert Wiesner als HV-Mitglied beim BV Mitteldeutsche Braunkohle am 28. Mai 2010

     Ehe er auf dem 41. Delegiertentag den Staffelstab als Mitglied des RDB-Hauptvorstandes, welchen er vor 8 Jahren von unserem Kam. Eberhard Scholich übernahm, an Kam. Prof. Carsten Drebenstedt weitergab, nutzte Kam. Dr. Herbert Wiesner nochmals die Möglichkeit für einen Besuch beim BV Mitteldeutsche Braunkohle. In der Verwaltung Profen der Mitteldeutschen Braunkohlegesellschaft mbH (MIBRAG) wurde er am 28.05.2010 durch die Kameraden Andreas Günther, Abteilungsdirektor Technische Planung der MIBRAG, und Rayk Bauer, Geschäftsführer des BV Mitteldeutsche Braunkohle, herzlich begrüßt.

     Traditionell enge Beziehungen bestehen sowohl zwischen den beiden Bezirksvereinen des RDB als auch über eine Kooperationsvereinbarung zwischen der MIBRAG und der TU Bergakademie Freiberg. In diesem Rahmen werden u.a. regelmäßig Exkursionen bzw. Befahrungen angeboten, aber auch Praktika sowie Themen für Studien- und Diplomarbeiten bis hin zu Dissertationen zur Bearbeitung vergeben. Freiberger Absolventen sind zudem signifikant im Traineeprogramm der MIBRAG vertreten und leisten damit einen wertvollen Beitrag zur Umsetzung aktueller universitärer Forschungsergebnisse in die betriebliche Praxis. Nicht zuletzt stärken sie die Reihen des BV Mitteldeutsche Braunkohle.

     Da Herbert Wiesner seine berufliche Laufbahn im Zeitz-Weißenfelser Braunkohlenrevier begann, waren genügend Anknüpfungspunkte zur Diskussion gegeben. Die anschließende Befahrung begann dann natürlich in seinem” Tagebau Profen, zunächst im auslaufenden Abbaufeld Süd/D1 und über den Kohlemisch- und -stapelplatz zum Abbaufeld Schwerzau, ehe es danach weiter zum Tagebau Vereinigtes Schleenhain ging.

     Mit einem geschnitzten sächsischen Bergmann sowie einer Chronik des Werkbahnbetriebes im Zeitz-Weißenfelser Revier, die unser BV-Kamerad Roland Schumann im Barteld Verlag, Berga/Elster, veröffentlicht hat, bedankte sich der BV Mitteldeutsche Braunkohle bei Herbert Wiesner für sein Wirken und seinen Einsatz insbesondere für die jungen Bezirksvereine sowie sein Engagement für den bergmännischen Nachwuchs. Wir wünschen Herbert Wiesner weiterhin alles erdenklich Gute und ein herzliches Glückauf!

    Foto: A. Günther, MIBRAG:  Dr. Herbert Wiesner, Rayk Bauer

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    Betriebserfahrungsaustausch beim BV Lausitzer Braunkohle vom 10. bis 12. Juni 2010

     Gemäß den langfristigen Abstimmungen der Geschäftsführer der 3 Braunkohlen-Bezirksvereine stand für uns in diesem Jahr der Betriebserfahrungsaustausch beim BV Lausitzer Braunkohle auf dem Programm.

    Am ersten Besuchstag stand die Thematik Wasser auf der Agenda. Steffen Garbsch, Geschäftsführer des BV, begrüßte uns an der Baustelle der Dichtwand für den Tagebau Reichwalde, der für die Wiederaufnahme der Förderung zur Belieferung des neuen Kraftwerksblockes Boxberg ertüchtigt wurde. Das Dichtwandverfahren, welches bereits entlang der Tagebaue Cottbus-Nord und Jänschwalde erfolgreich Anwendung findet, gestattet die effektive Abriegelung der Grundwasserzuflüsse zu den Tagebauen bei gleichzeitiger Erhaltung des Grundwasserspiegels auf der „Wasserseite“. Somit wird ein wirksamer Beitrag zum Schutz der Grundwasserressourcen im Revier geleistet. Mit dem Schlitzfräsverfahren, welches wir im Einsatz sehen konnten, wird eine wirksame, dauerplastische und gegen organische und anorganische Stoffe resistente Abdichtung bis zu einer Teufe von 100 m erreicht. Da das Wirkprinzip auf der Sedimentation einer Filterkruste aus der eingespülten bentonithaltigen Stützsuspension beruht, ist gleichzeitig eine hohe Umweltverträglichkeit gewährleistet.

     Weiter ging die Fahrt zur Grubenwasserreinigungsanlage (GWRA) sowie zum Leitstand Wasserwirtschaft/Filterbrunnenentwässerung am traditionsreichen Standort Schwarze Pumpe. Vom Leitstand Wasserwirtschaft aus wird die gesamte Filterbrunnenentwässerung aller Vattenfall-Tagebaue gesteuert. Aus rund 2800 Filterbrunnen werden im Jahr ca. 390 Mio. m³ Wasser gehoben. In der GWRA werden die gehobenen Wässer der Tagebaue Nochten und Welzow-Süd aufbereitet. Durch Zusetzen von Kalkmilch in Kontakt- und Belüftungsbecken erfolgt eine Anhebung des pH-Wertes, ehe in den Absetzbecken die Sedimentation von Eisen-III-Hydroxid erfolgt. Das aufbereitete Rohwasser wird weiter behandelt und als Flutungswasser für umliegende Restseen, als Stützwasser zur Spree, als Brauchwasser für das Kraftwerk und den Industriepark Schwarze Pumpe sowie als Trinkwasser für den Bereich Weißwasser/Hoyerswerda/Spremberg bereit gestellt.

     Nach dem Mittagessen gab uns Kam. Garbsch noch einige ergänzende Informationen zur Entwicklung der Dichtwandtechnik und stellte uns anschließend, aufbauend auf einem Überblick über die Vorratssituation, die aktuellen und zukünftigen bergbaulichen Projekte der Vattenfall Europe Mining & Generation vor. Weiter ging es mit einem kurzen Zwischenstopp am Aussichtspunkt des Tagebaus Welzow-Süd zum Renaturierungsprojekt Spreeaue. Hier empfing uns der 2. Vorsitzende des BV, Kam. Rainer Dingethal, der uns zunächst einen einführenden Überblick über den 3. Bauabschnitt der Renaturierung nördlich von Cottbus gab. Mit der durch das Landesamt für Bergbau, Geologie und Rohstoffe Brandenburg erteilten wasserrechtlichen Genehmigung zur Inanspruchnahme der Lakomaer Teichgruppe für die weitere Abbauentwicklung des Tagebaus Cottbus-Nord wurde die Auflage an Vattenfall verbunden, die Spreeaue im Bereich zwischen Döbbrick und Schmogrow zu renaturieren. Mit dieser Ausgleichsmaßnahme wird auf einem ca. 11 km langen Abschnitt wieder eine naturnahe Flusslandschaft entwickelt, zu der auch die Anlage von 8 neuen Teichen mit einer Gewässerfläche von ca. 21 ha gehört. Ziel der Maßnahme ist ein weitestgehend eigendynamisches, sich selbst regulierendes Gefüge. Während der anschließenden Befahrung konnten wir uns von der gelungenen Umsetzung dieses Vorhabens überzeugen. Neben der Wiederansiedlung geschützter heimischer Tierarten, wie Rotbauchunke und Fischotter, entstanden auch Weide- und Aueflächen für weitere Arten, wie Tarpane (urzeitliche Pferde, die als Vorfahre der heutigen Pferderassen gelten),  Aueroxen (widerstandsfähige Rückzüchtungsrasse des einstigen Wildrinds, deshalb die abweichende Schreibweise) sowie Wasserbüffel.

     Den Tagesausklang bildete ein gemütlicher Abend im Wendischen Hof in Dissen, bei dem neben der Darbietung wendischen Brauchtums auch interessante Ausführungen des regional bekannten „Storchenvaters“ Fritz Jurisch auf dem Programm standen.

     Den Schwerpunkt des zweiten Besuchstages bildete die Befahrung des Tagebaus sowie des Kraftwerkes Jänschwalde. Die Kameradinnen Angela Theimer-Geisler und Christine Zinke standen uns an diesem Tag als fach- und ortskundige Begleiterinnen zur Seite. Die Brandenburger Tagebaue Cottbus-Nord und Jänschwalde tragen mit einer Jahresförderung von rund 18,5 Mio. t Rohkohle zu einem Drittel der Gesamtförderung von Vattenfall bei und versorgen das konzerneigene 3000 MW – Kraftwerk Jänschwalde. Auch hier kamen wir auf das am Vortag behandelte Thema Dichtwand zurück: Um Grundwasserbeeinflussungen östlich der Neiße in der Republik Polen zu vermeiden, wurde an der Ostmarkscheide des Tagebaus Jänschwalde eine rund 11 km lange und durchschnittlich 50 m bis 70 m tiefe Dichtwand eingebracht. Der einführenden Präsentation zur gegenwärtigen Situation sowie zur geplanten bergbaulichen Entwicklung einschließlich der Bergbaufolgelandschaft des Förderraumes Cottbus-Nord/Jänschwalde schloss sich eine ausgedehnte Befahrung des Tagebaus an. Höhepunkt war mit Sicherheit die Befahrung der Förderbrücke. Wie in allen Lausitzer Tagebauen kommt auch in Jänschwalde die Förderbrückentechnologie, hier in Form einer F60, zum Einsatz. Im Ergebnis maschinentechnischer Optimierungen konnte die mögliche Abtragsmächtigkeit um 20 % auf 72 m gesteigert werden. So gab es schon ein gewisses Kribbeln in der Magengegend beim freien Blick durch die Laufgitterroste ca. 100 m nach unten auf das Tagebauliegende. Weiter ging die Fahrt zum Kraftwerk Jänschwalde, dem mit sechs 500 MW – Blöcken leistungsstärksten Vattenfall-Kraftwerk in Deutschland. Hauptthema war die am Standort geplante großtechnische Demonstrationsanlage für die CCS-Technologie (Carbon Capture and Storage – CO2-Abscheidung und -Speicherung). Ein sachlich nicht leugbarer Fakt ist, dass fossile Energieträger, und hier insbesondere die Kohle, auf noch nicht absehbare Zeit einen wesentlichen Anteil an der Deckung des globalen und nationalen Energiebedarfs zu leisten haben. Wenn auch die Modellierung des Einflusses der anthropogenen CO2-Emissionen auf die globale Klimaentwicklung nach wie vor keine statistisch gesicherten Ergebnisse liefert, ist doch die Notwendigkeit ihrer Begrenzung der unbestritten. Das aktuelle Vattenfall-Konzept sieht hierbei die Nachrüstung eines vorhandenen Blockes sowie den Bau eines neuen Blockes mit CCS-Technologie (in Summe 300 MW) am Standort Jänschwalde vor. Allerdings sind bis zur Genehmigung einer (vorerst mengenmäßig begrenzten) Versuchseinlagerung noch viele politische Hürden zu nehmen. Es bleibt zu hoffen, dass sich eine rationale Vernunft und Betrachtungsweise im Ergebnis zweifelsohne noch notwendiger weiterer Forschung und Entwicklung gegen immer wieder verbreitete emotionale Ängste und Widerstände durchsetzen wird.

     Den fachlichen Abschluss des Tages bildete eine Befahrung des Aussichtspunktes Merzdorf des Tagebaus Cottbus-Nord. Hier konnten wir uns vom gegenwärtigen Stand der Wiedernutzbarmachung überzeugen und bereits die Vision Cottbusser Ostsee auf uns wirken lassen. Hungrig und vor allem durstig ging es danach zum Kameradschaftsabend auf die Bärenbrücker Höhe, die Jänschwalder Aufschlusshalde. Hier traf es sich, dass am selben Tag auch die studentischen Vertreter des BV Bergakdemie Freiberg zu einer fachlichen Exkursion in der Lausitz weilten, so dass drei Generationen von Bergleuten fachsimpeln und natürlich zum Schichtwechsel gemeinsam das Steigerlied anstimmen konnten.

     Allen hier genannten und nicht genannten, die zum Erfolg dieses Erfahrungsaustausches beitrugen, an dieser Stelle nochmals ein herzlicher Dank und ein herzliches Glück auf!

    Fotos: Rayk Bauer: (1) Dichtwandgerät an der Markscheide Reichwalde;  (2) Erläuterung der Renaturierung der Spreeaue;  (3) Tgb. Jänschwalde, Befahrung der Förderbrücke F60

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    41. Delegiertentag des RDB am 19. Juni 2010 in Essen

    Der im Zweijahresrhythmus stattfindende Delegiertentag wird traditionsgemäß durch eine bergmännische Feierstunde eröffnet, zu welcher sich neben den 198 Delegierten aus 41 Bezirksvereinen zahlreiche Ehrengäste angesagt hatten, an der Spitze der Bürgermeister der Stadt Essen, Franz-Joseph Britz, der auch nach der offiziellen Begrüßung der Teilnehmer durch den 1. Vorsitzenden des Hauptvorstandes, Theo Schlösser, als erster ein Grußwort sprach. Ihm folgte Dr. Joachim Geisler in seiner Eigenschaft als Vorsitzender der Geschäftsführung der MIBRAG mbH und als Präsident der Vereinigung „Rohstoffe und Bergbau“. Umrahmt wurden alle Redebeiträge der Gäste durch musikalische Beiträge des Werksorchesters Consolidation, das zum Abschluss der Feierstunde das aus mehr als 200 Kehlen gesungene Bergmannslied begleitete.

     Der sich anschließende Delegiertentag trat nach Erledigung der Formalien sehr schnell in die Fachdiskussion und in die folgenden Abstimmungen ein. Allen Delegierten lag umfangreiches statistisches Datenmaterial über den RDB vor, aus welchem folgendes an dieser Stelle mitgeteilt sei. Aktueller Mitgliederstand: 7727 Kameraden und Kameradinnen in 44 Bezirksvereinen (durchschnittliche Vereinsstärke 176 Mitglieder). Die Zahl der Neueintritte der beiden letzten Jahre konnte die Zahl der gestorbenen und ausgetretenen Vereinsmitglieder nicht kompensieren, so dass ein Mitgliederrückgang von 318 Personen zustande kam. Die neu eingetretenen Mitglieder haben jedoch zu einer spürbaren Senkung des Alterdurchschnittes im Verein geführt. Hohen Anteil an dieser erfreulichen Entwicklung hat Dr. Herbert Wiesner, BV Bergakademie Freiberg, dem es gelungen ist, eine beträchtliche Anzahl seiner Studenten für die Mitgliedschaft im Verein zu werben. Dafür und für seine langjährige Tätigkeit im Hauptvorstand des RDB, die er an diesem Tag beendete, erhielt er den Dank des Hauptvorstandes und großen Beifall der Delegierten.

     Der BV Mitteldeutsche Braunkohle, der auf dem Delegiertentag durch die Kameradin Bettina Schulz und durch die Kameraden Rayk Bauer, Wolfgang Karmann, Hubert Lässig, Klaus Krüger und Johann Neudert repräsentiert wurde, steht mit seinen 180 Mitgliedern (per 01.04.2010) am Ende des ersten Drittels der Bezirksvereine, wenn man sie nach ihrer Größe beurteilt. Bezogen auf den Altersdurchschnitt und den Mitgliederanteil, der noch im aktiven Bergbau- bzw. Arbeitsprozess steht, muss man den BV im Spitzenfeld anordnen. Das ist der Tatsache geschuldet, dass es den Bergleuten in den 3 mitteldeutschen Ländern gelungen ist, nach der Wiedervereinigung einen konkurrenzfähigen Bergbau zu erhalten. Für den RDB ist dies Teil des notwendigen Gegengewichtes zu den Vereinen aus dem südlichen Teil des Ruhrreviers und der Reviere Aachen und Saarland, die vor mehr als 60 Jahren, als der RDB als Ring ehemaliger Bergschüler (ReB) gegründet wurde, das Gros der Mitglieder gestellt und den Verein zu dem gemacht haben, was er heute ist.

     Was schon in der Feierstunde angeklungen war, fand seine Fortsetzung in den Diskussionsbeiträgen der Delegiertenversammlung, sich aus immer wieder gegebenem Anlass der Aufgabe mehr denn je zu stellen, den Wirtschaftszweig Bergbau in der Öffentlichkeit zu vertreten und tendenziösen – weil schlecht recherchierten – Berichten in Wort, Schrift und Bild gegen ihn öffentlichkeitswirksam zu begegnen. Der Vorstand wurde beauftragt, diesbezügliche Beschlussvorlagen, die auf die Zusammenarbeit mit anderen Ingenieurverbänden hinaus laufen, der nächsten Delegiertenversammlung zur Abstimmung vorzulegen.

     Die Zeitschrift „bergbau“, so hörten die Teilnehmer, steht finanziell auf gesunden Füßen und inhaltlich auf hohem Niveau. Mit monatlich 10.000 vertriebenen Exemplaren ist sie die auflagenstärkste (!) deutsche Bergbauzeitschrift. Weiter so, waren die aufmunternden Kommentare der Delegierten. Auch der RDB ist finanziell gesund. Bei einer Bilanzsumme von über 400.000 € wurde 2009 ein Überschuss von 17.000 € erwirtschaftet. Da fiel den Delegierten die Entlastung des Vorstandes leicht, und sie taten dies ohne Gegenstimme.

    Die Delegierten wählten Kamerad Gerhard Weitzel zum neuen Geschäftsführer des Hauptvorstandes sowie Kamerad Prof. Dr. Carsten Drebenstedt, BV Berg­akademie Freiberg, als Nachfolger für Dr. Herbert Wiesner in den Hauptvorstand. Die Kameraden Theo Schlösser (1. Vorsitzender), Ulrich Dondorf (Schatzmeister) sowie Jürgen Korten (Vorstandsmitglied) wurden durch die Delegierten in ihren Funktionen bestätigt.

     In den Versammlungspausen bot sich für die Delegierten des BV Mitteldeutsche Braunkohle ausreichend Gelegenheit, alte Kontakte zu anderen BV aufzufrischen und neue zu knüpfen.

    Mit Freude darüber, dass das große Pensum der Tagesordnungspunkte dank der klugen und straffen  Versammlungsleitung durch Theo Schlösser geschafft wurde, schieden die Teilnehmer mit einem gegenseitigen herzlichen „Glück auf“ aus dem Essener Kongresszentrum.

    Johann Neudert

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    Sommerfest des BV in der Brikettfabrik „Herrmannschacht“ des Mitteldeutschen Umwelt- und Technikpark e.V. (MUT), Zeitz, am 10. Juli 2010

     Traditionell konnte der 1. Vorsitzende des BV Mitteldeutsche Braunkohle, Kam. Dr. Stephan Uhlemann, am 10.07.2010 wieder über 100 Gäste zum Sommerfest auf dem Gelände der ältesten erhaltenen Brikettfabrik der 1. Generation, dem „Herrmannschacht“ in Zeitz, begrüßen. Die 1. Vorsitzende des MUT e.V., Kameradin Anke Luksch, sowie Kam. Thoralf Klehm, als Geschäftsführer der Montan Bildungs- und Entwicklungsgesellschaft mbH Mitglied im MUT e.V., informierten ausführlich über die aktuelle Situation und die nächsten Ziele und Vorhaben des Vereins. Im Anschluss konnte der Geschäftsführer des BV, Kam. Rayk Bauer, unserem Kam. Joachim Schitke das Ehrenhäckel des RDB überreichen.

     Die von den uns unterstützenden Unternehmen MIBRAG mbH, MBEG mbH, ROMONTA GmbH, MUEG mbH, GLG mbH und GALA-MIBRAG-Service GmbH gesponsorte Tombola erbrachte in diesem Jahr einen Erlös von 800 €, welchen der BV dem MUT e.V. spendet.

     Bei herrlichem Sommerwetter und abwechslungsreicher musikalischer Umrahmung durch das Blasorchester des Musikvereins Neukieritzsch-Regis e.V. verging die Zeit wieder wie im Fluge. Allen, die zum Gelingen des Festes beigetragen Haben, sei an dieser Stelle ganz herzlich gedankt.

    Foto : Andreas Struzina, MIBRAG

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    Besuch des BV Rheinische Braunkohle im Mitteldeutschen Revier vom 05. bis 07. August  2010

     Gemäß den langfristigen Abstimmungen der Geschäftsführer der 3 Braunkohlen-Bezirksvereine konnten wir in diesem Jahr die Kameraden des BV Rheinische Braunkohle im Mitteldeutschen Revier willkommen heißen.

     Die Kam. Harald Maier und Rayk Bauer hießen die Gäste in der Arche Nebra herzlich willkommen. Nach einem kurzen Imbiss begleitete uns Frau Buckow, Besucherbetreuerin und diplomierte Geotechnikerin der Bergakademie Freiberg, zunächst durch die Dauerpräsentation des Besucherzentrums. In diesem dreht sich alles um die geheimnisvolle Bronzescheibe, welche vor 3600 Jahren in die Erde gelegt wurde. Im Jahr 1999 wurde sie durch Raubgräber gefunden und gelangte im Jahr 2002 über mehrere Stationen in das rechtmäßige Eigentum des Landes Sachsen-Anhalt. In einem Zusammenspiel von wissenschaftlichen Informationen und lebendigen Inszenierungen werden Verbindungen zwischen Archäologie und Astronomie geknüpft. Herzstück des Besucherzentrums ist zweifellos das Planetarium, in dem wir in einer 15-minütigen Show eine faszinierende Reise in das Universum der Bronzezeit erlebten. Dabei wird das gesamte astronomische Wissen, welches auf der Himmelsscheibe verschlüsselt ist, begreifbar dargestellt. Mit diesem theoretischen Rüstzeug ausgestattet ging es dann auf den Mittelberg, den eigentlichen Fundort, mit seinem markanten Aussichtsturm. Hier konnte jeder mit Hilfe einer Nachbildung der Himmelsscheibe die auf ihr „gespeicherten“ Kalenderinformationen nachvollziehen.

     Das Thema Archäologie bildete auch den Schwerpunkt am folgenden Vormittag. Angekommen in der Verwaltung Profen der MIBRAG mbH, gab zunächst Kam. Jochen Scheuer, Leiter Bergbau/Produktion, einen Überblick über das Unternehmen und aktuelle Projekte. Daran anschließend berichtete die Grabungsleiterin, Frau Weberruß, über die vorfeldarchäologischen Arbeiten im Abbaufeld Schwerzau des Tagebaus Profen. Im Ergebnis der systematischen Grabungen konnten die Archäologen bereits beachtenswerte Siedlungsfunde freilegen und bergen. Den bislang wertvollsten Fund bildet der sogenannte Goldschatz von Profen. Im Anschluss an die Präsentation hatten wir die Möglichkeit, eine in Freilegung und Bergung befindliche, ca. 4500 Jahre alte Grablege zu besichtigen. Eine Tour über den Innenaussichtspunkt Schwerzau sowie den KMS Profen rundete den Vormittag ab. Nach dem aktiven Bergbau stand das Thema Wiedernutzbarmachung auf der Agenda. Im Ausstellungspavillon am KAP ZWENKAU, der in seiner Form an die am 11.12.1998 außer Betrieb genommene und im Jahr 2001 gesprengte Abraumförderbrücke AFB 18 erinnert (das Modell der AFB kann im Pavillon besichtigt werden) erläuterte Kam. Bernd-Stephan Tienz; Leiter Bergbauplanung im Betrieb Mitteldeutschland der LMBV mbH, den Stand der Sanierungsarbeiten sowie die geplante Folgenutzung des ehemaligen Tagebaus Zwenkau, des größten zukünftigen Tagebausees im Südraum Leipzig. Im Anschluss an diese Ausführungen konnten wir uns bei einer Charterfahrt mit der MS „Santa Barbara“ auf dem entstehenden See in situ vom erreichten Stand der Arbeiten ein Bild machen. Traditionsgemäß endete der zweite Besuchstag mit einem rustikalen Kameradschaftsabend in der Brikettfabrik „Herrmannschacht“ Vereins Mitteldeutscher Umwelt- und Technikpark e.V. in Zeitz, an dem auch die Kameraden Dr. Stephan Uhlemann, 1. Vorsitzender unseres BV, und Harald Maier teilnahmen.

     Den Abschluss des Betriebserfahrungsaustausches bildete ein Besuch beim Verein Kohlebahnen Haselbach e.V., der im Kulturbahnhof Meuselwitz sein Domizil hat. Nach einer interessanten Führung durch die Modellbahnausstellung, in der bedeutende Zeitzeugen der technischen und architektonischen Entwicklung der Region zwischen Altenburg und Espenhain detailgetreu zu bewundern sind, sowie durch das technische Museum mit seinen vielen restaurierten Fahrzeugen und Hilfsgeräten des ehemaligen Bahnbetriebes des Braunkohlenbergbaus der Region ging es stilecht mit Gruben-E-Lok (allerdings mangels Oberleitung von einem Dieselgenerator mit Spannung versorgt) auf die ca. 15 km lange 900-mm-Strecke. Im Saloon der Westernstadt Haselbach war die Mittagspause eingeplant. Leider hatte Petrus einen schlechten Tag erwischt, jedoch bei regionaltypischem Mutzbraten und Altenburger Bier war der Regen auszuhalten. Pünktlich zur Weiterfahrt über die thüringisch-sächsische Grenze zur Endstation Regis-Breitingen (gebührenpflichtige Zollkontrolle inbegriffen) hatte sich das Wetter dann zum Glück wieder gebessert, so dass wir trockenen Hauptes auf dem Aussichtswagen die Rückfahrt antreten konnten. Wieder in Meuselwitz angekommen verabschiedeten wir uns mit der Gewissheit auf ein Wiedersehen im Rheinland im kommenden Jahr.

    Fotos: Rayk Bauer: (1) Bernd-Stephan Tienz bei seinen Erläuterungen zum Tgb. Zwenkau ; (2) Kohlebahn, Aufenthalt in Haselbach

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    Betriebserfahrungsaustausch beim BV Werra vom 20. bis 21. August 2010

     Ein „salziges“ Jahresprogramm fand seine Fortsetzung mit dem Betriebserfahrungsaustausch am 20./21.08.2010 beim BV Werra, zu dem wir vom Vereinsvorsitzenden, Kam. Karl-Heinz Mansius, sowie dem Geschäftsführer des BV, Kam. Thomas Haag, auf der Grube Herfa-Neurode der K+S Kali GmbH herzlich begrüßt wurden.

     In einer einführenden Präsentation stellte uns Kam. Haag neben der K+S Gruppe insbesondere das Verbundbergwerk Werra vor. Das Werk, in dem die Bergwerke Wintershall, Hattorf und Unterbreizbach zusammengeschlossen sind, produzierte im Jahr 2009 im hessisch-thüringischen Grenzbereich aus einer Rohsalzförderung von 10,6 Mio. t bei einem durchschnittlichen K2O-Gehalt von 8,9 % Fertigprodukte mit einer Masse von 1,8 Mio. t. Das entspricht einem Anteil der Produktionskapazität in Deutschland von 44 %. In Verhieb stehen die Flöze Hessen (1. Sohle, ca. 2,5 m Abbaumächtigkeit) und Thüringen (2. Sohle, ca. 3,5 m Abbaumächtigkeit) der Werra-Serie. Carnallit, Sylvin und Kieserit bilden die Hauptminerale. Zur Anwendung kommt der klassische Kammer-Pfeiler-Bau mit 16 m breiten Kammern und Abschlägen von 7 m. Neben der aktiven Gewinnung ist die Grube Herfa auch als Untertagedeponie zugelassen. In geschlossenen Gebinden angelieferte Reststoffe werden hier zur Verwahrung offener Grubenbaue verwertet. Im Rahmen der anschließenden, eindrucksvollen Grubenfahrt im Flöz Hessen konnten wir den gesamten Gewinnungszyklus (Haufwerk laden und fördern – Berauben der Firste – Ankern der Firste – Großloch bohren – Sprengloch bohren – Sprengstoff laden) vor Ort erleben. Offen gebliebene Fragen wurden nach der Ausfahrt bei einer kräftigen Brotzeit diskutiert.

     Der Nachmittag gehörte einem Stück deutsch-deutscher Geschichte, der Gedenkstätte Point Alpha an der ehemaligen Grenze zwischen dem thüringischen Geisa und dem hessischen Rasdorf. Wir besuchten das Haus auf der Grenze mit erhaltenen bzw. zum Teil rekonstruierten Grenzanlagen sowie das US-Camp am vormaligen US-Beobachtungsposten Point Alpha. An diesem Brennpunkt des Kalten Krieges standen sich die Truppen des Warschauer Vertrages und der NATO auf so kurze Distanz wie an keiner anderen Stelle gegenüber. Der Komplex ist ein einmaliges, authentisches Zeitzeugnis des Machtkampfes der politischen Systeme bis zur Öffnung der Grenze im Ergebnis der friedlichen Revolution im Herbst 1989. Bei einem gemütlichen Kameradschaftsabend im Sportgasthof Ransbach klang der erste Besuchstag aus.

     Zu Beginn des zweiten Tages führte uns zunächst eine „Bergtour“ unter Führung von Herrn Kallenbach auf den seit 1976 in Aufhaldung befindlichen „Monte Kali“, die Rückstandshalde des Betriebsstandortes Wintershall in Heringen (ca. 161 Mio. t aufgeschüttetes Material). Der etwa 450 m Aufstieg bei 30 – 35 % Steigung auf das ca. 15 ha große, in einer Höhe von 100 – 250 m über Rasensohle liegende Gipfelplateau bietet einen großartigen Rundblick über Rhön, Thüringer Wald, Meißner und das Werratal sowie auf die Betriebsstandorte Wintershall (Heringen) und Hattorf (Philippsthal). Deutlich zeichnet sich noch der ehemalige Grenzverlauf in der Landschaft ab. Den Abschluss des Betriebserfahrungsaustausches bildete dann ein Besuch des Werra-Kalibergbau-Museums in Heringen. Kam. Mansius nahm uns hier nochmals mit auf eine spannende Zeitreise auf den Spuren der über 100-jährigen Geschichte des Kalibergbaus der Region Werra-Fulda. Viele Originalstücke sowie Modelle, Filme, Fotos, Grafiken und Computerpräsentationen machen die Welt des Kalibergbaus von der Handarbeit vergangener Jahre bis zur modernen Gewinnung mit Großgeräten lebendig. Weiter gespannt wird der Bogen über die Geologie und Mineralogie der Lagerstätten, Verarbeitung und die Einsatzmöglichkeiten des Kalisalzes sowie die Entwicklung der Sozialstruktur, der Kultur, der Verkehrs- und der Siedlungsentwicklung. Es ist immer wieder in Erinnerung zu rufen, dass der Kalibergbau der wichtigste Arbeitgeber der Region war und ist. Mit dem herzlichen Dank an unsere Gastgeber für eine gelungene Fachexkursion und vielen neuen Eindrücken verabschiedeten wir uns und traten die Heimfahrt an.

    Fotos: Rayk Bauer: K+S Grube Herfa, (1) Erläuterungen durch Thomas Haag; (2) Grubenfahrt; (3) Ausfahrt 

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    Exkursion zur Arche Nebra am 08. Oktober 2010

     Da die Besuche der Arche Nebra mit unseren Gästen im Rahmen der Betriebserfahrungsaustausche jeweils ein sehr positives Echo fanden, war es nunmehr an der Zeit für einen Besuch durch unseren BV. Unter der nun schon bewährten Führung von Frau Buckow begaben wir uns am 08.10.2010 auf die Spuren der geheimnisvollen Bronzescheibe.

     

     Im Kontext der Führungen „Spur des vergrabenen Schatzes“ am eigentlichen Fundort der Himmelsscheibe auf dem Mittelberg und „Sternenrätsel“ durch die Arche Nebra wurden uns die engen Verbindungen zwischen Archäologie und Astronomie aufgezeigt. Durch Frau Buckow an der Fundstelle auf dem Mittelberg theoretisch bestens vorbereitet, bestiegen wir daraufhin den markanten Aussichtsturm. Hier konnte jeder mit Hilfe einer Nachbildung der Himmelsscheibe die auf ihr „gespeicherten“ Kalenderinformationen nachvollziehen. Herzstück des im Anschluss auf dem Programm stehenden Besucherzentrums ist zweifellos das Planetarium, in dem wir in einer viertelstündlichen Show eine faszinierende Reise in das Universum der Bronzezeit erlebten. Dabei wird das gesamte astronomische Wissen dieser Zeit, welches auf der Himmelsscheibe verschlüsselt ist, begreifbar dargestellt. Ein Besuch der Arche Nebra ist jedem, der sich in der Gegend aufhält und entsprechend Zeit und Interesse mitbringt, unbedingt zu empfehlen.  

     

    Fotos: Rayk Bauer:  

    (1) Erklärung der Himmelsscheibe durch Frau Buckow auf dem Aussichtsturm; (2) An der Fundstelle der Himmelsscheibe

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    Besuch durch die BG Hannover-Stadt am 14. Oktober 2010

     Für den 14.10.2010 hatte sich die BG Hannover-Stadt im BV Clausthal unter Leitung des 1. Vorsitzenden des BV, Kamerad Peter Koch, zu einem Betriebserfahrungsaustausch angekündigt. Gern kamen wir dem Wunsch der Hannoveraner Kameraden nach. Nach der Begrüßung durch den Geschäftsführer, Kamerad Rayk Bauer, im Hotel „Am Platz des Bergmanns“ in Hohenmölsen ging es zunächst zum Kraftwerk Lippendorf der Vattenfall Europe Generation AG. Hier empfing uns der Leiter Öffentlichkeitsarbeit, Herr Dornberg, zu einer ausführlichen Befahrung. Obwohl wir uns mit der obligatorischen Fahrt auf das Kesselhausdach Zeit gelassen hatten, hatte es Petrus nicht geschafft, den Nebel aufzulösen, so dass der Rundblick leider sehr beschränkt blieb.

     Nach dem Mittagessen im Kraftwerk  führte die Tour weiter zum Tagebau Vereinigtes Schleenhain der MIBRAG mbH. Kamerad Bauer gab im Informationszentrum zunächst einen aktuellen Überblick über das Unternehmen sowie eine kurze Einleitung zur Entwicklung des Tagebaus. Während der anschließenden Befahrung konnten die Gäste alle relevanten Betriebspunkte (Innenaussichtspunkt, 30 kV-Tagebaustation, Abraumgewinnung und -verkippung, Kohlegewinnung, Massenverteiler, Kohlefernband, Kohlemisch- und -stapelplatz, Wasserhaltung, Reststoffverwertung) in Augenschein nehmen.

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     Nach einer kurzen Erfrischung im Hotel stand zum Tagesabschluss ein Kameradschaftsabend im Museum Brikettfabrik „Herrmannschacht“ des mitteldeutschen Umwelt- und Technikpark e.V., Zeitz (MUT), auf dem Programm. An diesem nahmen auch die Kameraden Dr. Stephan Uhlemann, 1. Vorsitzender, sowie Harald Maier teil. Nach der Führung durch den Braunkohlenwald, die Brikettfabrik sowie die neu gestaltete Ofenausstellung wurde der Tag bei einem kräftigen Bergmannsessen ausgewertet.

    Fotos: Rayk Bauer

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    Barbarafeier auf der „Hohen Reuth“, Schöneck, am 18. Dezember 2010

     Die Mitgliedschaft hatte keine anderen Zielvorstellungen, und so fand die diesjährige Barbarafeier unseres Bezirksvereins wiederum im IFA Hotel & Ferienpark „Hohe Reuth“ in Schöneck statt. Schöneck verspricht im allgemeinen gute winterliche Verhältnisse, aber dieses Jahr hatte es deutlich zuviel abbekommen. Dies führte leider dazu, dass ein großer Teil der Mitglieder und Gäste die Anreise nicht wahrnehmen konnte.

     Glücklicherweise konnte die Sperrung der Waldwege am Tag zuvor wieder aufgehoben werden, so dass der nachmittäglichen Wanderung zur Meilerhütte und dem traditionellen Glühweinumtrunk nichts im Wege stand. Am Abend begrüßte der 1. Vorsitzende, Kam. Dr. Stephan Uhlemann, die angereisten Teilnehmer. Als Gäste konnte Stephan Uhlemann das Ehrenmitglied des RDB, Kam. Christfried Seifert, das Mitglied des HV des RDB, Kam. Prof. Carsten Drebenstedt, den Geschäftsführer der BG Hambach-Mitte des BV Rheinische Braunkohle, Kam. Wolfgang Engels, sowie die Kameraden Klaus Becker und Gernot Wolf aus Hambach begrüßen. Als Geschäftsführer der unseren BV unterstützenden Unternehmen durften wir Kam. Horst Schmidt, MIBRAG mbH, Dr. Tom Naundorf, ROMONTA GmbH, Kam. Jens Buchwald, TDE Mitteldeutsche Bergbau Service GmbH, sowie Kam. Reinhard Sachse, Fernwärme GmbH Hohenmölsen-Webau, begrüßen. Kam. Horst Schmidt und Dr. Tom Naundorf erstatteten im Anschluss ihre Revierberichte, für die ihnen der Geschäftsführer des BV, Kam. Rayk Bauer, herzlich dankte und ihren Unternehmen auch weiterhin Erfolg und das nötige Quäntchen Bergmannsglück wünschte. Mit dem Steigerlied und dem obligatorischen Bergmannsschnaps wurde der offizielle Teil des Abends beendet. Bei Musik und Tanz wurde dann bis weit über den mitternächtlichen Schichtwechsel hinaus gefeiert.

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    Besuch aus Helmstedt

    Am 10. und 11. September 2010 empfing der Bezirksverein Mitteldeutsche Braunkohle die Kameraden der Bezirksgruppe Helmstedt des Bezirksvereins Clausthal. Das 2-tägige Programm für die Gäste begann mit der Befahrung des Kraftwerkes Lippendorf. Daran schloss sich der Besuch der MIBRAG-Tagebaue Vereinigtes Schleenhain und Profen sowie ein Kameradschaftsabend in der Brikettfabrik Hermannschacht des MUT e.V. an. Am Samstag ging es ins historische Gangsystem des „unterirdischen Zeitz“ und zum Freizeitpark Pirkau. - Der Besuch war die Gegeneinladung zu unserer Exkursion ins Helmstedter Revier im August 2009. Weitere gegenseitige Besuche sind geplant.

     Katja Kunath

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    Wasser aus Himmel und Erde

    Am 30. August 2010 war gut beraten, wer Gummistiefel und Regenjacke angezogen hatte: Bei Regenwetter befuhren 35 Kameraden des Bezirksvereins Mitteldeutsche Braunkohle den MIBRAG-Tagebau Vereinigtes Schleenhain und dessen neue Grubenwasserreinigungsanlage.

    Die Gruppe wurde von den zwei Kameraden Dr. Peter Jolas und Wolfgang Stolp begrüßt.

    In seinem Einleitungsvortrag berichtete Dr. Peter Jolas über die Entwässerungsmaßnahmen der MIBRAG mbH und die Hintergründe zum Bau der Grubenwasserreinigungsanlage mit einer Kapazität von bis zu 60 Kubikmetern pro Minute. Außerdem erläuterte er die Einzelprozesse der Wasserreinigung von Chemischer Eisenoxidation bis zur Eindickung in den drei Sedimentationsbecken. Die frisch erworbenen Kenntnisse konnten bei der Befahrung der seit 31. März 2010 im Regelbetrieb arbeitenden Anlage, des Leitstandes sowie der Einleitstelle in die Pleiße vertieft werden.

    Mit Kamerad Wolfgang Stolp ging es in den Tagebau Vereinigtes Schleenhain. Der  Kohlemisch- und –stapelplatz im Abbaufeld Peres, der Außenaussichtspunkt bei Breunsdorf, die 7-monatige Generalreparatur des im 1. Schnitt arbeitenden Schaufelradbaggers 1528 SRs 2000 und der Standort der alten Tagesanlagen im Abbaufeld Schleenhain bildeten die Eckpunkte der Runde durch die Grube.

    Alles in allem – trotz Regenwetters eine gelungene und sehr informative Veranstaltung! Die Befahrungsgruppe dankt den Kameraden Dr. Peter Jolas und Wolfgang Stolp herzlich.

     Katja Kunath

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